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Kirchliches Zentrum am Untermain

Bischof Dr. Friedhelm Hofmann segnet Neubau des Martinushauses in Aschaffenburg am Freitag, 30. September – Platz für insgesamt 1000 Menschen – Erwachsenenbildung, Verbände, Jugendarbeit und Caritas unter einem Dach

Aschaffenburg (POW) Die Bauarbeiten am kirchlichen Zentrum für die katholische Kirche am Untermain stehen kurz vor dem Abschluss: Am Freitag, 30. September, erteilt Bischof Dr. Friedhelm Hofmann nach einem Pontifikalgottesdienst um 17 Uhr in der benachbarten Pfarrkirche Sankt Agatha dem neuen Martinushaus im Herzen Aschaffenburgs den kirchlichen Segen. Gleichzeitig werden der neue Rektor und der neue Geistliche Leiter des Martinushauses, Dr. Berthold Uphoff und Pfarrer Stefan-B. Eirich, in ihr Amt eingeführt. Beide leiten bereits das Bildungs- und Exerzitienhaus „Maria an der Sonne“ in Schmerlenbach. Das neue Martinushaus bietet Platz für 1000 Menschen und beherbergt 17 Dienststellen der kirchlichen Erwachsenenbildung, der Caritas, der Verbände und der Jugendarbeit. Die Kosten für Abriss und Neubau des Martinushauses belaufen sich auf rund elf Millionen Euro.

Bei einer Presseführung durch den Neubau am Dienstag, 20. September, nannte Domkapitular Dr. Helmut Gabel, Leiter der Hauptabteilung Außerschulische Bildung der Diözese, das Martinushaus ein Haus der Begegnung, das die verschiedenen kirchlichen Dienststellen der Diözese Würzburg am Untermain zusammenführe. Schwerpunkt des Hauses sei die Erwachsenenbildung. Die Angebote des Martinusforums böten die Möglichkeit, sowohl die Gläubigen aus den Pfarreien, als auch Menschen zu erreichen, die keinen Kontakt zu ihrer Gemeinde hätten. „Die Kirche ist in der City mit einem niederschwelligen Angebot präsent“, sagte Gabel. Deutlich machte der Domkapitular, dass es der Diözese Würzburg wichtig sei, die beiden Bildungshäuser am Untermain, das Martinushaus in Aschaffenburg und das Bildungshaus Schmerlenbach, zu erhalten und deren Profil zu stärken. Mit der Zusammenlegung der Leitung beider Häuser wolle man Synergieeffekte erzielen, die der inhaltlichen Profilierung der Häuser und ihrer Wirtschaftlichkeit zugute kämen. Die ganze Region profitiere davon.

Bau- und Kunstreferent Domkapitular Dr. Jürgen Lenssen unterstrich, dass der Neubau funktionaler und ästhetischer geworden sei. „Man kommt in das neue Martinushaus und spürt die Offenheit. Das ist Programm im Martinushaus.“ Mit seiner besonderen Akzentsetzung sei das Martinushaus von großer Bedeutung für die Region Untermain. Diözesanbaumeister Cesare Augusto Stefano erinnerte an den Architektenwettbewerb zum Neubau des Martinushauses, bei dem Otto Huttner aus Höchberg als Sieger hervorgegangen war. Die Klarheit des Entwurfs und die Einhaltung der Vorgaben der Diözese seien Merkmale der Pläne Huttners gewesen. Städtebaulich gesehen bilde der Neubau „die fehlende Flanke der Aschaffenburger Treibgasse entlang gegenüber der Stadthalle“. Um einen Innenhof gruppierten sich die vier Bauteile, aus denen sich das Martinushaus zusammensetze. Zurückhaltung und Ruhe prägten den gesamte Neubau.

Rektor Uphoff und Geistlicher Leiter Eirich nannten das neue Martinushaus ein multifunktionales und offenes Haus im Zentrum der Stadt. Vom Offenen Jugendtreff bis zum Seniorenforum spanne sich der Bogen der Generationen, die in das Martinushaus kämen. Die Kirche von Aschaffenburg sei stolz auf den Neubau und auf die mutige Entscheidung der Diözese Würzburg für dieses Haus. „Sie setzt damit ein Signal für die Wichtigkeit kirchlicher Jugend- und Erwachsenenbildung sowie für ein gezieltes karitatives Hilfsangebot der Kirche.“

Durch die Zusammenlegung der Leitung des Martinushauses und des Bildungshauses Schmerlenbach könnten beide Einrichtungen enger zusammenarbeiten, aber auch unterschiedliche Akzente setzen, sagte Uphoff. Das Martinushaus setze dabei gezielt auf Menschen, die „im Vorübergehen etwas suchen“. Weiter stehe das neue Martinushaus in der Tradition, der Stadt Aschaffenburg ganz besondere Veranstaltungen für ein großes Publikum zu bieten. Eirich ergänzte, das neue Haus fühle sich dem initiativen Zusammenwirken von Laien und Klerikern auf gleicher Augenhöhe sehr verpflichtet, so wie es bereits Gründungsidee beim alten Martinushaus gewesen sei.

Der Neubau bietet wieder allen Gruppierungen Platz, die bereits das alte Martinushaus genutzt hatten. Das Haus ist nicht allein eine Einrichtung der kirchlichen Erwachsenenbildung am Untermain, sondern beherbergt auch den Caritasverband Aschaffenburg mit seinen verschiedenen Beratungsangeboten, das Kolpingwerk, die Katholische Arbeitnehmerbewegung (KAB) und die Betriebsseelsorge, das Katholische Seniorenforum, die Kirchliche Jugendarbeit sowie das Diözesanbüro für die drei Aschaffenburger Dekanate und für das Dekanat Alzenau. Weiter bietet es Räume für die benachbarte Pfarrei Sankt Agatha, für den Offenen Jugendtreff „Katakombe“ und für eine Hausmeisterwohnung. Ein großzügiges Foyer als Treffpunkt und Ort von Ausstellungen, ein großer Saal mit rund 400 Sitzplätzen, vier Tagungsräume und ein Meditationsraum prägen das Haus.

Das alte Martinushaus mit dem später zum Caritashaus umfunktionierten Kolpinghotel wurde am 11. November 1972 eingeweiht. 30 Jahre lang war es „ein Zentrum der Bildung, des geistigen Austausches und der Gemeinschaft für die Region Untermain“, wie der Würzburger Bischof Dr. Josef Stangl bei der Eröffnung 1972 formulierte. Beim Umbau zum Caritashaus entstanden durch menschliches Versagen enorme Wasserschäden. 1993 stellte man bereits gravierende Schäden an der Substanz des diözesanen Gebäudes fest. 1997 stand man vor der Frage, ob das Haus saniert oder abgerissen und neugebaut werden sollte. Die Schäden wurden 1997 bereits auf rund 13 Millionen Mark beziffert, im Jahr 2002 wären rund 7,5 Millionen Euro für eine Sanierung fällig gewesen. Nach Beratungen der Diözesanleitung mit den Nutzern des Martinushauses, dem Kolpingwerk, dem Caritasverband und der Pfarrei Sankt Agatha entschied sich diese für den Abriss des auch mit Schadstoffen belasteten Gebäudes und für einen Neubau an gleicher Stelle. Bei einem Architektenwettbewerb für den Neubau des Martinushauses im Jahr 2001 ging Otto Huttner aus Höchberg als Sieger hervor. Wichtig waren ihm bei seiner Planung vor allem Transparenz und Offenheit hin zur Stadt sowie die Wiederaufnahme der Straßenflucht.

Im Herbst 2002 war mit den Abbrucharbeiten am alten Martinushaus begonnen worden. Seit 10. Juni 2003 liefen an gleicher Stelle die Bauarbeiten für das neue Martinushaus. Am 8. Dezember 2003 legte Diözesanadministrator Weihbischof Helmut Bauer den Grundstein für das neue Gebäude. Während der Bauphase waren die verschiedenen Bereiche ausgelagert. Im Sommer 2005 nahmen die kirchlichen Einrichtungen im neuen Haus ihre Arbeit auf.

bs (POW)

(3805/1191; E-Mail voraus)

Hinweis für Redaktionen: Fotos abrufbar im Internet unter

www.pow.bistum-wuerzburg.de